Es gibt gute Nachrichten: Wenn du die Ausbildung zum Ernährungsberater machen möchtest, um beruflich voranzukommen, gibt es eine Reihe von Fördermöglichkeiten von Bund und Ländern, die für dich in Frage kommen könnten. Der Staat unterstützt den Wunsch nach beruflicher Weiterbildung und signalisiert das entsprechend durch die verschiedenen Förderprogramme.
Allerdings: Möchtest du die Ausbildung zum Ernährungsberater aus rein privatem Interesse machen, kannst du die Förderprogramme nicht in Anspruch nehmen.
Welche Förderprogramme gibt es?
Es gibt viele verschiedene Förderprogramme, einige stellen wir die im Folgenden vor.
Bildungsgutschein
Der Bildungsgutschein wird von der Agentur für Arbeit ausgestellt und richtet sich in erster Linie an Menschen, die arbeitsuchend oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Mit dem Bildungsgutschein können die gesamten Kosten einer Weiterbildung bzw. Ausbildung zum Ernährungsberater übernommen werden. Voraussetzung ist, dass der Ausbildungsanbieter AZAV-zertifiziert ist. Das bedeutet, dass die Anbieter, die diese Zertifizierung erlangen wollen, eine Reihe an Kriterien erfüllen müssen. Welche Anbieter AZAV-zertifiziert sind, wirst du schnell herausfinden, da genau diese Info immer recht prominent auf den Webseiten platziert ist.
Übrigens: Um einen Bildungsgutschein zu beantragen, musst du zu einem persönlichen Beratungstermin bei der Agentur für Arbeit oder im Jobcenter erscheinen.
Bildungsprämie
Die Bildungsprämie richtet sich in erster Linie an Menschen mit einem geringen Einkommen. Dieses darf das zu versteuernde Jahreseinkommen von 20.000 Euro bei Einzelpersonen nicht überschreiten, bei Eheleuten sind es 40.000 Euro. Zudem müssen die Antragsteller mindestens 15 Stunden pro Woche erwerbstätig sein oder sich in Pflege- oder Elternzeit befinden.
Der Staat übernimmt mit dem Prämiengutschein die Hälfte der Ausbildungskosten, maximal jedoch 500 Euro. Wenn die Kosten für die Ernährungsberater Ausbildung also höher liegen, musst du den Rest selbst zahlen, kannst dich aber über einen Zuschuss von 500 Euro freuen.
Länderprogramme
Die Bundesländer bieten eigene Förderprogramme an. In NRW gibt es zum Beispiel den Bildungsscheck, in Hessen den Qualifizierungsscheck, der QualiScheck ist das Förderprogramm in Rheinland-Pfalz und der Weiterbildungsscheck wird in Sachsen angeboten.
Mehr Infos zu den Länderprogrammen, Fördersummen und Voraussetzungen findest du auf der Webseite des Bundesministerium für Bildung und Forschung.
WeGebAU Förderung
WeGebAU steht für Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen. Diese Förderung richtet sich an gering qualifizierte Arbeitnehmer über 45 Jahren, in Unternehmen mit weniger als 250 Angestellten. Ziel ist es, die beruflichen Kompetenzen zu erweitern, Abschlüsse nachzuholen und letztendlich Arbeitsplätze zu sichern. Prinzipiell können auch geringqualifizierte Arbeitnehmer unter 45 Jahren von der WeGebAU Förderung profitieren.
Entstanden ist das Programm, weil in den letzten Jahren eine rasante Wandlung auf dem Arbeitsmarkt stattgefunden hat. Wer (besonders bei digitalen Themen) mit den Entwicklungen Schritt halten möchte, muss sich beständig weiterbilden.
Die Kosten für die Weiterbildungen werden teilweise ganz übernommen, das hängt allerdings von der Größe des Unternehmens und dem Alter der zu fördernden Mitarbeiter ab.
Bildungsurlaub
Bildungsurlaub ist zwar nicht die klassische Förderung, wie du sie dir vielleicht vorstellst, aber eine wertvolle Möglichkeit, die du für deine Ausbildung zum Ernährungsberater nutzen könntest. Jedes Bundesland hat sein eigenes Bildungsurlaubsgesetz, keinen Bildungsurlaub gibt es allerdings in Bayern und Sachsen.
Die Bezeichnung „Urlaub“ darfst du nicht falsch verstehen. Beim Bildungsurlaub handelt es sich nicht um einen Erholungsurlaub. Vielmehr stehen dir in der Regel fünf Tage im Jahr zu, an denen dich dein Arbeitgeber von der Arbeit freistellt und trotzdem den Lohn weiterzahlt. Die Freistellung nutzt du für eine Weiterbildung, die du machen möchtest (zum Beispiel zum Thema Ernährung). Während der Arbeitgeber dir für die Zeit der Weiterbildung Gehalt zahlt, zahlst du die Kosten für die Weiterbildung. Den Bildungsurlaub musst du bei deinem Arbeitgeber betragen und mit ihm die weiteren Details besprechen.
Kosten von der Steuer absetzen
Wenn du die Ausbildung zum Ernährungsberater aus beruflichen Gründen machst, besteht die Möglichkeit, die Kosten für die Ausbildung bei der nächsten Einkommenssteuererklärung abzusetzen. Das ist wirklich wichtig zu beachten, denn wenn du die Ausbildung aus privatem Interesse absolvierst oder wenn sie sogar deine Erstausbildung sein sollte, dann kannst du die Ausbildungskosten nicht als Werbungskosten von der Steuer absetzen. Lediglich unter bestimmten Voraussetzungen kannst du sie als Sonderausgaben geltend machen.
Begabtenförderung
Lebenslange Bildung ist unerlässlich für den beruflichen Erfolg und die Persönlichkeitsentwicklung. Die Bundesregierung unterstützt beides mit dem Weiterbildungsstipendium sowie dem Aufstiegsstipendium. Mehr Informationen findest du auf der Webseite des Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Kredit aufnehmen
Wenn alle Stricke reißen kannst du auch immer noch über einen Bildungskredit nachdenken. Informiere dich zum Beispiel bei der KfW darüber, welche Angebote es gibt oder sprich mit deiner Hausbank.